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Im Rahmen der interkulturellen Wochen in Koblenz veranstalteten der Deutsche Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz / Saarland (DGB), der Beirat für Migration und Integration und die Initiative NSU-Watch am 19. Oktober 2018 eine Vortragsreihe zur Motivation und Aufarbeitung der nationalsozialistischen Mordserie.

In Zusammenarbeit mit der Türkischen Gemeinde Rheinland-Pfalz e.V., der AWO Rheinland e.V. und der AStA Hochschule Koblenz baten die Veranstalter im Lützeler Bürgerzentrum in Koblenz eine Bestandsaufnahme nach 5 Jahren Prozess in München dar. Die Referentin Caro Keller von der Initiative NSU-Watch erläuterte den Komplex der Neonazis und die nationalsozialistischen Netzwerksstruktur in der BRD. Unter Moderation von Sebastian Hebeisen (DGB) bezog sich Frau Keller neben den offenen Fragen des juristischen Prozesses auf die ungenügende Aufarbeitung und Aufdeckung des Skandals im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen und der gerichtlichen Verfahren. Die Initiative fordert weitere Ermittlungen, die Aufdeckung des rechtsextremistischen Netzwerkes sowie die Aufklärung der Mordfälle.

In seiner Eröffnungsrede brachte Ahmet Günes, der Vorstandsvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Rheinland-Pfalz e.V., das erschütterte Vertrauen der Türkischen Gemeinde in die staatlichen Institutionen zur Sprache. Laut Günes müsse es eine Gesetzesänderung geben, welches Hassverbrechen als Tatmotiv zulässt.

Im November 2011 enttarnte sich der selbsterklärte „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) selbst. Die rassistische Mordserie dieser Untergrundorganisation markiert einen Einschnitt in der bundesrepublikanischen Geschichte.

Arzu Yilmaz

Pressesprecherin / Türkische Gemeinde in Rheinland-Pfalz e.V.